Reisebericht Chorreise nach Weimar

Die diesjährige Chorreise führte den Alsbacher Chor TonArt für drei Tage nach Thüringen in die Welterbestadt Weimar. Dank der hervorragenden Organisation zweier Mitsängerinnen lernte der Chor nicht nur einige der kulturellen Highlights der Stadt kennen, sondern war auch zur Feier des 20jährigen Jubiläums des Chores „Gospel&More“ aus Klettbach bei Weimar eingeladen. Mit ihm und dem Weimarer Gospelchor „Jakob Singers“ hatte der TonArt-Chor am Samstagabend einen wunderbaren, klangvollen Konzertauftritt in der gut besuchten Jakobskirche in Weimar und anschließend eine sehr herzliche gemeinsame Jubiläumsfeier mit leckerem Essen und schönen Begegnungen.

Das Besuchsprogramm in Weimar, das auf eine reiche und vielfältige Geschichte zurückblickt, begann gleich nach der Ankunft am Freitag mit einer Stadtführung auf dem Platz der Demokratie am Reiterstandbild von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar, während dessen Regentschaft Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts die Stadt ihre kulturelle Berühmtheit erlangte. Seine Mutter Herzogin Anna Amalia hatte Wieland und Goethe als Lehrer für den jungen Herzog geholt und damit den Grundstock gelegt für die berühmte Zeit der „Weimarer Klassik“, in der das künstlerische und kulturelle Leben mit Wieland, Goethe, Herder und Schiller in der Stadt aufblühte. So ist auch das Goethe-Schiller-Denkmal das Wahrzeichen Weimars und befindet sich vor dem Deutschen Nationaltheater, in dem 1919 mit der Nationalversammlung die  „Weimarer Republik“ begann. Beim Gang durch die Altstadt konnte man sich dem Charme der verwinkelten Gassen und vielen Sehenswürdigkeiten kaum entziehen, nur leider war es an diesem Aprilwochenende oft zu nass und kalt für draußen.

Das Besuchsprogramm am Samstag führte die beiden Gruppen morgens durch den wunderschönen Park an der Ilm und in Goethes Gartenhaus und am Nachmittag in die berühmte Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Nicht nur der Rokokosaal mit über drei Stockwerken, sondern auch der moderne Anbau des Studienzentrums, der durch einen Straßentunnel mit dem historischen Gebäude verbunden ist, war sehr beeindruckend.

Das Jubiläumskonzert am Abend war dann der absolute Höhepunkt der Reise und das gemeinsame Schlusslied „Turn the world around“ von Harry Belafonte eine wichtige Botschaft, die in der anschließenden Feier und dem gegenseitigen Kennenlernen gleich beherzigt wurde!

Auch am Sonntagmorgen war Goethe wieder allgegenwärtig beim Besuch des Goethe-Nationalmuseums und seines im barocken Stil erbauten Wohnhauses, das ihm und seiner Familie fast 50 Jahre lang als Zuhause und Arbeitsplatz diente und in dem neben Handschriften und Büchern auch seine reichhaltigen Kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen aufbewahrt sind. Besonders deutlich wurde seine Vielschichtigkeit als Dichter, Politiker, Naturforscher, Zeichner und Sammler in der hochinteressanten aktuellen Dauerausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“.

Viel Chormusik, viel Goethe, viele tiefe Eindrücke und tolle Begegnungen sind das Fazit dieser schönen und unvergesslichen Chorfahrt!

Brigitte Eßlinger, TonArt Alsbach e.V.